Die Gallnerkirche ist ein beliebtes Wallfahrtsziel und steht auf dem gleichnamigen Berg, dem Gallner, in der Gemeinde Konzell im Landkreis Straubing-Bogen. Die heilige Barbara und der heilige Sixtus sind die Kirchenpatrone.
Schon im Jahre 1490 ist die Gallnerkirche in einer römischen Urkunde genannt, als ihr von vier Bischöfen Italiens ein Ablass verliehen wurde. Da also das Gotteshaus damals schon stand und die Kunde von seinem Vorhandensein bis nach Rom gedrungen war, muss die Erbauungszeit viel weiter zurückliegen.
Die Kirche auf dem Gallner ist eine spätgotische Anlage aus der Zeit um 1840, mit Veränderungen in der Barockzeit im 19. Jahrhundert. Sie hat eine Flachdecke und die Fenster im Chorhaupt sind spitzbögig, während die übrigen Fenster Rundbogen haben. Der Hochaltar ist neugotisch und stammt aus dem Jahr 1853. Im Mittelschrein befindet sich eine Holzfigur, die den heiligen Sixtus zeigt. Die Seitenaltäre sind ebenfalls neugotisch. Südlich ist die heilige Barbara und nördlich eine Madonnenfigur zu sehen. In der Barockzeit wurde die Kirche verändert und 1809 wurde sie profaniert. Die Einrichtung und die Glocken kamen in die Pfarrkirche nach Konzell.
Andreas (Adam) Ettl ersteigerte die "Beikirche am Gallnerberg" samt den Chor von der königlichen allgemeinen Stiftungsadministration Viechtach. Mit Kaufbrief vom 16. September 1809 verkauft dieser die Hälfte des Gebäudes an Peter Stegbauer zur Erbauung einer Wohnung. Peter Stegbauer heiratet 1811 Anna Maria Schütz in Streitberg. Am 5. April 1815 verkauft Georg Stahl im Auftrag seines Stiefsohns Adam Ettl (zu der Zeit Legionist) auf die zweite Hälfte des Gebäudes an Peter Stegbauer. Am 24. Mai 1821 verkaufte Peter Stegbauer die zum Pfarrgotteshaus Konzell bodenzinsige Kirch,e welche zu einem Haus umgewandelt worden war, an Katharina Maier aus Wetzelsberg. Am 13. Januar 1823 heiratet sie Paul Mühlbauer. Kurz darauf stirbt Katharina. Schon am 15. Februar 1824 schließt der Witwer Paul Mühlbauer bit Barbara Oswalt seine zweite Ehe, Die Familie wohnte bis 1846 in der Gallnerkirche. Am 17. April 1846 kaufte Lorenz Lehner die zum Wohnhaus umfunktionierte Kapelle. Um 1950 schenkte der GAllnerbauer das Gebäude der Kirchenstiftung Konzell.
1953 wurde die Profanierung des Kirchleins wieder aufgehoben. Es durften an den Gedächtnistagen der heiligen Barbara und des heilige Sixtus (6. August) wieder Gottesdienste gehalten werden. Die Einrichtung und die Glocken kamen wieder aus Konzell zurück. Bei der Renovierung von 1976 bis 1978 wurden die Heiligenfiguren in einem Stadel in Konzell gelagert, wo die um 1500 geschaffene Muttergottesfigur mit dem Jesukind am 4. Juli 1976 gestohlen wurde. Im Mai 1978 hat sie ein Fischer in der Donauschleife bei Öberau aus der Donau gefischt. Der Finger des Jesukindes war abgebrochen. Der Kirchenmaler Weilhammer renovierte die Figur und am Pfingstmontag 1980 wurde sie feierlich wieder an ihrem alten Platz in dem Kirchlein aufgestellt. Seither findet alljährlich auf dem Gallner ein großes Bergfest statt, am Pfingstmontag, ausgerichtet vom Bayerischen Wald-Verein, Sektion Konzell.
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